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Zeckenstich mit Folgen: So schützen Sie sich vor FSME


Bild: Christin Klose/dpa-tmn

Endlich wieder warme Tage! Wer im Park oder in der Natur unterwegs ist, muss allerdings damit rechnen, dass Zecken es ebenfalls sind. Stechen die kleinen Tiere in unsere Haut, können sie Krankheitserreger übertragen. 

Neben Bakterien, die Borreliose auslösen können, zählen dazu Viren, die uns eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannte Hirnhautentzündung bescheren können. Die wichtigsten Informationen dazu im Überblick: 

Wie groß ist das Risiko, sich mit FSME zu infizieren? 

Längst nicht jede Begegnung mit einer Zecke endet mit einer FSME-Infektion. Nur ein kleiner Teil der Tierchen trägt diese Viren in sich. Im Mittel sind das in FSME-Risikogebieten 0,1 bis 5 Prozent der Zecken, so das Robert Koch-Institut (RKI). 

Im Jahr 2024 wurden dem RKI 686 FSME-Erkrankungen in Deutschland gemeldet. Das ist die zweithöchste Zahl seit dem Beginn der Erfassung im Jahr 2001. 

Woran erkenne ich eine FSME-Infektion? 

Viele Infektionen bleiben unentdeckt. Ein großer Teil der Infizierten entwickelt nämlich keine Symptome - oder hat grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, berichtet das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) auf «infektionsschutz.de». Dass die mit dem Zeckenstich zu tun haben könnten, kommt vielen nicht in den Sinn: Wenn die Krankheit ausbricht, liegt der Blutsaugerkontakt in aller Regel ein bis zwei Wochen zurück. 

Bei einem kleinen Teil der Infizierten schließt sich eine zweite Krankheitsphase an. Nach einer symptomfreien Zeit von bis zu einer Woche kommt es zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder des Rückenmarks. 

Bemerkbar macht sich das durch Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und Ausfälle des Nervensystems. Bei schweren Verläufen kann es etwa zu Lähmungen an Armen oder Beinen oder zu Sprechstörungen kommen. Folgeschäden wie Konzentrationsprobleme können sich noch über mehrere Monate ziehen. 

Etwa ein Prozent der Erkrankten stirbt an der Erkrankung. Generell gilt: Menschen ab 40 Jahren haben ein höheres Risiko dafür, dass eine FSME-Erkrankung bei ihnen schwer verläuft. Medikamente, die gegen das Virus wirken, gibt es nicht. 

Wie kann ich mich vor FSME schützen? 

Kein Zeckenstich, kein Risiko einer FSME-Infektion: 

  • Wer draußen unterwegs ist, trägt am besten geschlossene Schuhe, eine lange Hose und langärmlige Oberteile, so der Rat des BIÖG. Das macht es Zecken schwerer, eine Einstichstelle zu finden.
  • Eine weitere Schutzmaßnahme sind insektenabweisende Mittel. Sie sollten nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Kleidung gesprüht werden. 

Doch von einer Zecke gestochen worden? Je schneller sie entdeckt und entfernt wird, desto besser. Daher gilt: Wer im Grünen unterwegs war, sucht danach Körper und Kleidung gründlich ab. 

Wichtige Stellen zum Überprüfen sind: 

  • Ohren
  • Haaransatz
  • Hals
  • Achseln
  • Ellenbeugen
  • Bauchnabel
  • Genitalbereich
  • Kniekehle 

Diese Körperstellen haben Zecken besonders gern. Auch unter eng anliegender Kleidung fühlen sie sich sicher und stechen bevorzugt ein. Etwa im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder unter dem Uhrarmband, so das RKI.

Wer eine Zecke am eigenen Körper entdeckt hat, sollte sie rasch entfernen. Am besten geht das mit einer Zeckenkarte oder -zange. Ist so ein Helfer nicht griffbereit, tun es auch eine Pinzette oder - im Notfall - die eigenen Fingernägel, so die Stiftung Gesundheitswissen. 

Wichtig ist dabei, das Tier so nah wie möglich an der Hautoberfläche zu greifen. So erwischt man dessen Mundwerkzeuge und nicht den vollgesogenen Körper, der keinesfalls zerquetscht werden darf. Sonst können noch mehr Erreger freigesetzt werden. 

Wer in Sachen FSME-Schutz ganz auf Nummer sicher gehen will, hat noch eine weitere Option: Anders als bei Borreliose gibt es bei dieser Erkrankung die Möglichkeit, sich durch eine Impfung zu schützen. 

Für wen ist die Impfung gegen FSME sinnvoll? 

Man kann sich an den vom RKI ausgewiesenen FSME-Risikogebieten orientieren. Derzeit sind es 183 Kreise, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg sowie in Thüringen, Südhessen, Sachsen und Brandenburg. 

«Vor allem diejenigen, die in Risikogebieten leben oder dort Urlaub machen, sollten jetzt in der Hausarzt- oder Kinderarztpraxis ihren FSME-Impfschutz überprüfen lassen», rät Johannes Nießen, kommissarischer Leiter des BIÖG. Doch auch außerhalb der ausgewiesenen Risikogebiete kann man Zecken begegnen, die das Virus übertragen. 

Für einen vollen Schutz sind drei Impfungen notwendig. Die zweite Dosis ist dabei 2 bis 12 Wochen nach der ersten dran, die dritte 5 bis 12 Monate nach der zweiten. Dann hält der Impfschutz mindestens drei Jahre, so das RKI.


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(01.04.2025)


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